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Stefan Heymann
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Das Normalobjektiv für das 6x6 cm Bildformat ist ein 80 mm-Objektiv. Die verschiedenen Varianten des 80er-Objektivs für die Hasselblad möchte ich hier vorstellen.
Gemeinsamkeiten
Hersteller | Carl Zeiss, Oberkochen, Deutschland |
Konstruktion | Planar |
Brennweite | 80 mm |
Blendenbereich | 2,8 bis 22, gerastet in halben Blendenstufen |
Verschlusszeiten | 1 s bis 1/500 s, B |
Blitzsynchronisation | von 1 s bis 1/500 s |
Naheinstellgrenze | 0,9 m |
Unterschiede
Optik | Filter-Bajonett | Gehäuse |
---|---|---|
Planar "C" | 50 | meistens silbern |
Planar "C" T* | 50 | meistens schwarz |
CF-Planar | 60 | schwarz, mit Gummiummantelung an den Drehringen |
C-Planar | 60 | schwarz, mit Gummiummantelung an den Drehringen |
CB-Planar | 60 | schwarz, mit Gummiummantelung an den Drehringen |
CFE-Planar | 60 | schwarz, mit Gummiummantelung an den Drehringen |
Die ersten Modelle der 500C wurden ab 1957 mit einem silberfarbenen Objektiv geliefert. Das Objektivgehäuse war aus Aluminium gefertigt, daher die "Farbe". Spätere Versionen wurden schwarz eloxiert.
In den ersten Jahren enthielt das C-Planar 6 Linsen, danach wurde eine Konstruktion mit 7 Linsen gebaut. Diese ist bis heute (CFi, CFE) unverändert.
Da die Optiken einen Synchro-Compur-Verschluss enthielten werden sie heute als "C-Optiken" bezeichnet. Das "C" selbst war nirgends aufgedruckt, allerdings eben der Schriftzug "Synchro-Compur".
Alle Optiken haben Verschlusszeiten von 1 s bis 1/500 s. Die Blenden gehen in halben Schritten von 2,8 bis 22. Die C-Optiken hatten bewegliche Tiefenschärfen-Anzeigen. Der Blenden- und der Verschlusszeitenring waren miteinander gekoppelt und mussten zum Einstellen entkoppelt werden.
Durch den Zentralverschluss können alle Belichtungszeiten bis zur 1/500 zur Blitzsynchronisation verwendet werden. Die C-Optiken haben außerdem eine Einstellung für
Alle Optiken haben eine Abblendvorrichtung.
Filter: Bajonett 50
Diese Objektive unterscheiden sich in der Zeiss T* Mehrschichtvergütung, die bei Gegenlicht oder Seitenlicht für eine kontrastreichere Abbildung sorgt. Das T* ist stets in rot auf die Objektive aufgedruckt.
Die Optik ist ansonsten gegenüber den non-T*-Objektiven unverändert. Sie wurde ab ca. 1974/1975 hergestellt. Die meisten (aber eben nicht alle) T*-Objektive sind schwarz.
Bei den CF-Objektiven wurde das Gehäuse neu gestaltet. Der Verschluss wurde durch ein neues Design der Fa. Prontor (einer Zeiss-Tochter) ersetzt. Die Drehringe sind nun mit Gummi ummantelt.
"F" bedeutet, dass das Objektiv ohne Probleme auch an Schlitzverschluss-Gehäusen ("F" wie Focal Plane Shutter) verwendet werden kann.
Blenden- und Verschlusszeitenring sind nun standardmäßig entkoppelt und können über eine Taste gekoppelt werden (zum "Shiften"). Es gibt keine M-Einstellung für Blitzbirnen und keinen Selbstauslöser mehr.
Das "CF" ist nun auf die Objektive aufgedruckt.
Filter: Bajonett 60
Zusammen mit der 501C und den ersten 501CM Sets wurde ein C-Planar ausgeliefert. Dabei handelt es sich um ein abgespecktes CF-Planar, bei dem die F-Einstellung zum Anschluss an die Schlitzverschluss-Kameras fehlt (mit der B-Einstellung kann man sich hier allerdings behelfen). Außerdem fehlt dem C-Planar der Knopf zum Koppeln von Blenden- und Zeiten-Ring.
Das Objektiv ist als "C-Planar" beschriftet, darf aber nicht mit den o.g. C-Optiken verwechselt werden!
Filter: Bajonett 60
Das CB-Planar wurde von 1997 bis etwa 2001 mit den 501CM Sets ausgeliefert. Es handelt sich hierbei um ein etwas vereinfachtes CF-Objektiv, bei dem auch die optische Rechnung anders ist (6 Linsen beim CB, 7 Linsen beim C/CF/CFE). Das CB hat den Knopf zum Verriegeln von Zeit- und Blenden-Ring (so lange der Knopf gedrückt ist). Es gibt - wie bei den CF-Optiken auch - einen Abblendhebel. Der Blitzanschluss (PC-Buchse) hat einen Verriegelungsmechanismus.
Auch die CB-Optiken haben keine F-Einstellung für den Anschluss an Schlitzverschluss-Kameras. Mit der B-Einstellung kann man sich hier allerdings behelfen.
Das Filterbajonett ist aus schwarzem faserverstärktem Kunststoff und daher sehr abriebfest. Auch nach häufigem An- und Absetzen von Filtern schaut hier kein Metall (Messing) durch. Dieses Bajonett wurde später auch für die CFE-Optiken übernommen
Filter: Bajonett 60
Diese Frage wird (mir und in Diskussionsforen) immer wieder gestellt. Ich hatte einmal die Gelegenheit, ein CB und ein CFE direkt zu vergleichen. Das 501CM-Gehäuse war auf einem Stativ und ich habe bei bedecktem Himmel (also keine Lichtänderung zwischen den Aufnahmen) zwei Aufnahmen vom selben Motiv gemacht, auf denselben Film und mit denselben Belichtungseinstellungen. Es ist mir nicht gelungen, auf den Dias Unterschiede zu finden, auch nicht mit einer 8x Lupe.
Was die optische Leistung anbetrifft, gibt es also keinen Grund, das CB zu verschmähen. Das CFE ist allerdings etwas stabiler gebaut: so sind die Rastungen für Blende und Belichtungszeit offensichtlich beim CFE aus Metall, sie rasten dort einfach "satter".
Wer es sich leisten kann, kann das CFE also bevorzugen. Wer ein CB hat (wie ich), muss aber auch nicht traurig sein :-)
Die CFE-Optiken haben einen Datenbus eingebaut, mit dem manche Hasselblad-Gehäuse die aktuellen Einstellungen auslesen und für ihre Displays oder Messungen verwenden können. Die Optik ist gleich wie beim CF-Planar.
Filter: Bajonett 60
Stefan Heymann
Letzte Änderung: 2007-09-21